Nährstoffe tragen wesentlich zur Entwicklung und Gesunderhaltung des Organismus (Salutogenese) bei, beeinflussen aber auch den Krankheitsverlauf (Pathogenese). Man unterteilt sie in Makro- und Mikronährstoffe.
Makronährstoffe
Makronährstoffe sind die Bausteine unseres Körpers: Kohlenhydrate, Proteine und Fette (siehe Tabelle). Normalerweise sind Kohlenhydrate und Fette die Hauptenergielieferanten. Proteine aus der Nahrung werden hauptsächlich für die Umwandlung zu körpereigenem Eiweiß (Proteinsynthese), für Stoffwechselprozesse und für ein intaktes Immunsystem verwendet.
Mikronährstoffe
Mikronährstoffe gewährleisten die Funktionsfähigkeit der meisten Steuerungssysteme wie Stoffwechsel, Hormonhaushalt und Nervensystem: Vitamine und Vitaminoide, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, (essentielle) Aminosäuren und essentielle Fettsäuren (siehe nachfolgende Tabelle). Sie sind größtenteils essentiell, das heißt, sie müssen über die Nahrung zugeführt werden. Aminosäuren sind die elementaren Bausteine der Proteine. Von der Enzymsynthese bis zum Aufbau der Organe werden Aminosäuren benötigt. Bedingt essentielle Aminosäuren können bei einem erhöhten Bedarf (Krankheit, Spitzensport, Stress) nicht in ausreichender Menge im Körper gebildet werden und müssen für den Erhalt der Stickstoffbilanz von außen (exogen) über die Ernährung zugeführt werden. Im Unterschied zu den Makronährstoffen sind Mikronährstoffe keine direkten Energielieferanten.
Nährstoffmangel bei chronischen Wunden
Nährstoffmangel fördert die Entstehung von chronischen Wunden und verzögert die physiologische Wundheilung. Bei chronischen Wunden verbraucht der Körper kontinuierlich Energie und weist einen erhöhten Stoffwechsel auf. Besonders chronische Wunden mit einer starken Wundsekretion haben einen hohen Verbrauch an Nährstoffen und Flüssigkeit.
Bei einer unzureichenden Proteinsynthese ist eine erfolgreiche Wundheilung nicht möglich. Wenn der Körper aufgrund von Fehl- oder Mangelernährung zu wenig Energie aus dem Fettgewebe oder den Kohlenhydraten beziehen kann, wird der erhöhte Energieumsatz bei großen chronischen Wunden durch den vermehrten Verbrauch von Proteinen erreicht. Aufgrund dieser metabolischen Mehrbelastung und der verminderten Proteinsynthese kommt es zu einer Reduktion der körpereigenen Muskelmasse und zu Störungen in allen Wundheilungsphasen.
Gekürzter Text, die vollständige Version finden Sie in: Hilfe zur Selbsthilfe – Wunden besser verstehen und versorgen
Michaela Krammel (Hg.), ISBN: 978–3‑99052–245‑5
Erschienen im Verlagshaus der Ärzte